Kaffeetest leicht gemacht. Alles, was es dafür braucht, ist frisch gemahlener Kaffee, eine Tasse, zwei Löffel und heisses Wasser. Sowie rund 10 Minuten Zeit. Das kann wirklich jeder!
In Deutschland werden Jahr für Jahr rund 70 Milliarden Tassen Kaffee getrunken. Doch wie viele dieser 70 Milliarden Tassen sind auch gute Tassen Kaffee? Genau dies wollte ZDFzeit wissen und engagierte für einen grossen Kaffeetest Sternekoch Nelson Müller. Wir verraten die wichtigsten Facts rund ums Testen von Kaffee und erklären, wie man Kaffee auch ganz einfach selber testen kann.
Kaffee ist einfach Kaffee, das denken viele. Das ist auch in der neusten ZDFzeit-Sendung vom 13. Oktober mit dem Titel „Wie gut ist unser Kaffee?“ nicht anders. Deshalb wird in der Sendung als Erstes ein Kaffeetest mit Filterkaffee gemacht. Ursula Wiedenlübbert, Kaffee-Sommelière aus Düsseldorf, brüht für Nelson Müller mit dem Hario-V60-System fünf verschiedene Filterkaffees auf. Zwei vom Billig-Discounter, zwei qualitativ gute Industrie-Kaffees und einen Kaffee von einer Kleinrösterei. Für den Sternekoch ein Leichtes, den besten, nämlich die Eigenröstung von Ursula Wiedenlübbert, herauszufinden. Doch bemerkt das auch „Otto Normalverbraucher“? Deshalb wird derselbe Kaffeetest mit 40 Passanten wiederholt. Das Fazit: Über 50 Prozent haben auf Anhieb den besten Kaffee, die Eigenröstung, erkannt. Für Nelson Müller fällt das Fazit dann auch relativ einfach aus: „Es lohnt sich schon, den hochwertigeren Kaffee zu kaufen, der kostet dann halt auch mal 10 Euro das Pfund. Günstiger gibt’s den Kaffee natürlich beim Discounter.“ Spannend am ersten Teil dieser Sendung, finde ich, ist zu sehen, wie die Testpersonen realisieren, dass jeder Kaffee ganz unterschiedlich schmeckt. Dass Kaffee halt nicht einfach Kaffee ist, sondern dass die Unterschiede eklatant gross sein können. Kaffee degustieren kann man übrigens auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Wie Profis einen Kaffeetest machen, habe ich im Blog Kaffee degustieren beschrieben. Eine weitere, sehr einfache Möglichkeit, einen Kaffeetest zu machen, ist mit dem sogenannten Cupping. Beim Cupping ist alles, was man dazu braucht, Kaffee, heisses Wasser, eine Tasse und zwei Löffel. Im Detail funktioniert dies wie folgt:
• Bohnen frisch mahlen (8,25 Gramm) • Am Kaffeemehl das in der Tasse ist, riechen • Kaffeemehl mit rund 93 Grad heissem Wasser (150 ml) aufgiessen • Den Kaffee 4 Minuten ziehen lassen • Das Kaffeemehl mit zwei Löffeln brechen, daran riechen und das Kaffeemehl abschöpfen • Jetzt den reinen Kaffee mit dem Löffel degustieren, es lohnt sich, den Kaffee auch noch ein zweites Mal zu testen, wenn er etwas kälter ist • Wichtig auch, den Kaffee unbedingt ohne Zucker, Rahm oder Milch degustieren
Wie überall gilt auch hier, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es braucht Übung, Übung und nochmals Übung. Doch Kaffee degustieren macht unglaublich viel Spass. Weshalb also nicht einmal mit Freunden statt einer Wein- eine Kaffeedegustation machen? Jeder bringt einfach seinen Lieblingskaffee mit. Mein aktueller Lieblingskaffee wäre übrigens der La Divina aus El Salvador. Doch ich weiss auch, dass die Suche nach dem perfekten Kaffee endlos ist. Mein Lieblingskaffee wechselt deshalb absolut regelmässig. Es ist die Vielfalt, die das Kaffeetrinken so spannend macht. Und zum Schluss noch dies: Die ZDFzeit-Sendung „Wie gut ist unser Kaffee?“ ist absolut sehenswert. Wer sie verpasst hat, kann sie auf Youtube nachsehen. Viel Spass damit!