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Ist Fairtrade Kaffee doch nicht so fair?

Wenn in der Kaffee-Branche über Fairtrade Kaffee diskutiert wird, scheiden sich die Geister. Die einen sind für das  Label, andere sind strikt dagegen. Jetzt hat „Zeit Online“ einen Artikel über Fairtrade Kaffee publiziert, der es in sich hat. Wir erklären die wichtigsten Erkenntnisse daraus, sagen was Ökonomen zur Armutsbekämpfung mit Fairtrade Kaffee meinen und verraten, zu welchem überraschenden Schluss Wissenschaftler beim Thema Fairtrade Kaffee kommen!

Fairtrade Kaffee ist eine Erfolgsgeschichte, so sind letztes Jahr in Deutschland über 11‘000 Tonnen davon verkauft worden. Und auch in der Schweiz erfreut sich dieser Kaffee einer immer grösseren Beliebtheit. Trotzdem ist Fairtrade Kaffee unter Insidern der Kaffeebranche umstritten. Zwar kenne ich persönlich niemanden in der Schweiz, der nicht für faire Arbeitsbedingungen im Ursprung ist, doch ob Fairtrade der richtige Weg dazu ist, ist für viele gar nicht klar. Denn Fairtrade ist grundsätzlich nichts anderes als ein Marken-Label. Das Geld geht also zu einem grossen Teil an Manager, statt an Produzenten und ihre Mitarbeiter im Ursprung. Der Kritik an Fairtrade Kaffee haben sich nun auch Ökonomen angenommen. So analysiert Ökonom Bruce Wydick von der University of San Francisco im Artikel von „Zeit Online“ die Situation wie folgt:“ Fairtrade Kaffee hat nur wenig bis vernachlässigbare Auswirkungen auf die Produzenten, insbesondere auf die Armen. Schuld sind grundlegende Fehler und falsche Anreize im System.“ Ja, der Ökonom ist sogar überzeugt, dass Fairtrade Kaffee eines der uneffektivsten Mittel der Armutsbekämpfung sei. Denn er fand heraus, dass US-Konsument zwar bereit wären, rund 50 Cents mehr für eine Tasse Fairtrade Kaffee zu bezahlen, doch selbst im „Best-Case-Szenario“ bekommt der Kaffeebauer gerade mal einen drittel Cent mehr. Also nichts weiter als ein ganz kleiner Tropfen auf den heissen Stein. Verständlich, dass sich Faitrade gegen solche Aussagen wehrt. Gemäss einer eigens in Auftrag gegebenen Studie hätten die Kleinbauern ein „leicht höheres und stabileres Einkommen“ als solche, die nicht Fairtrade Kaffee produzierten. Grundsätzlich kann hier gesagt werden, dass sich, gemäss dem Artikel von „Zeit Online“ Fairtrade offenbar schwer tut, Belege für die Vorteile bezüglich Bezahlung und besserer Arbeitsbedingungen der Kaffeebauern vorzulegen. Zudem gibt es einen weiteren Kritikpunkt bezüglich des Systems. Fairtrade bietet einen Anreiz, vor allem den schlechten Teil der Ernte ins System zu speisen. Denn Fairtrade nimmt in der Regel nicht alles ab – ein Teil wandert auf den freien Markt. Gegenüber „Zeit Online“ äussert sich Colleen Haight von der San Jose State University dazu wie folgt: “Ein Bauer hat zwei Säcke mit Bohnen, von denen Fairtrade nur einen abnimmt. Für Sack A (gute Qualität) bekommt er auf dem freien Markt 1,70 Dollar pro Pfund, für Sack B (schlechtere Qualität) nur 1,20 Dollar. Der Anreiz ist klar: Der gute Sack wird für 1,70 Dollar verkauft. Der schlechte geht zu Fairtrade, wo man 1,40 Dollar bekommt.“ Da stellt sich dann die Frage: „Ist Fairtrade Kaffee doch nicht so fair? Oder zumindest, wie gut ist die Qualität von Fairtrade Kaffee wirklich?“

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